Gewässerportrait Isar

Die Isar beim Georgenstein Bild vergrössern Die Isar beim Georgenstein

Isar

  • Ursprung: Karwendelgebirge bei Scharnitz
  • Mündung: südlich von Deggendorf in die Donau
  • Länge: ca. 295 km
  • Einzugsgebietsgröße: 8900 km2(einschließlich der Nebenflüsse Loisach und Amper)
  • Wichtige Abflusswerte / Pegel:
    • München
    • NQ 8,63 m3/s
    • MQ 63,7 m3/s
    • HQ 100 1050 m3/s (1992)
    • Freising
    • NQ 4,64 m3/s
    • MQ 22,7 m3/s
    • HQ 100 859 m3/s (1992)

Die Isar – ein Fluss der Gegensätze

Die Isar ist einer der wenigen Alpenflüsse mit ausgedehnten, noch weitgehend naturnahen Abschnitten. An der Oberen Isar, vor allem oberhalb des Sylvensteinspeichers, liegen ausgedehnte Kies- und Schotterfelder, zwischen denen sich bei geringer Wasserführung die Flussarme der Isar verlieren. Hier leben viele der für unsere Alpenflüsse typischen, heute aber hochgradig gefährdeten Pflanzen und Tiere. Zwischen München und der Mündung in die Donau ist die Isar ausgebaut worden, so dass ursprüngliche Lebensräume verloren gegangen sind.

Von der Quelle bis zur Mündung

Die Isar entspringt im Karwendel-Gebirge östlich des Tiroler Ortes Scharnitz. Ihr Wasser stammt aus zahlreichen Quellbächen, die in einer Höhe von etwa 1750 m ü. NN entspringen. Der "offizielle" Ursprung liegt aber im Hinterautal in einer Höhe von etwa 1200 m ü. NN, wo sich aus mehreren Quelltöpfen glasklares Wasser ergießt. Sie durchfließt das kalkalpine Karwendelgebirge und entlang der Kocheler Berge den Isarwinkel, tritt schließlich bei Bad Tölz in das voralpine Hügel- und Moorland ein und durchzieht von hier an die glaziale Moränenlandschaft. Im Bereich der Endmoränen des Isar-Loisach-Vorlandgletschers hat sie sich südlich von München in ein enges Tal mit steilen Hangflanken eingeschnitten. Im Münchner Stadtgebiet geht die Isar in die Schotterebene über und stößt bei Freising an den Rand des Tertiären Hügellandes. Zwischen Freising und Moosburg bildet sie die Grenze zwischen Tertiärem Hügelland und dem Erdinger Moos. Unterhalb Moosburg nimmt die Isar die Amper auf und durchfließt das tertiär geprägte Unterbayerische Hügelland. Bei Plattling mündet die Isar in einer Meereshöhe von etwa 300 m über NN in die Donau. Im Zuständigkeitsbereich des Wasserwirtschaftsamts München liegen die Abschnitte der sogenannten Mittleren Isar von der Landkreisgrenze des Landkreis München beim Kloster Schäftlarn bis zur Landkreisgrenze des Landkreis Freising bei Volkmannsdorf.

WRRL

Zwischen Wolfratshausen und Moosburg hat die Isar die Isar die Zielvorgabe der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) den „Guten Ökologischen Zustand“ seit dem Jahr 2021 erreicht. Obwohl diese Einstufung Anlass zur Freude bietet, bedeutet es nicht, dass in Zukunft an der Oberen und Mittleren Isar keine gewässerökologisch motivierten wasserbaulichen Maßnahmen mehr stattfinden. So ist die Durchwanderbarkeit der Isar im Münchener Stadtbereich für die Mittel- und Langdistanzwanderer unter den Isarfischen wie Huchen, Nase und Barbe immer noch als unbefriedigend zu bezeichnen. Auf diesem Feld besteht mit der Optimierung bestehender Fischaufstiegsanlagen und dem Bau zusätzlicher Aufstiegshilfen noch großer Handlungsbedarf. Um die fragilen Fischpopulation auch langfristig zu erhalten und in ihrem Aufbau zu unterstützen sind vor allem an der gewässermorphologisch strukturarmen Mittleren Isar noch zahlreiche strukturverbessernde Maßnahmen wie die Etablierung von Kolken und Fischunterständen von Nöten. Diese wurden z.T. durch den Einbau von strömungslenkenden Buhnen, großen Störsteinen und Totholz bereits in die Wege geleitet. Die größten positiven Veränderungen des Isarbettes konnte sich die Isar jedoch überall dort „eigenständig erarbeiten“, wo sie durch die teilweise Entfernung der Ufersicherung aus ihrem „Korsett“ wieder befreit wurde. Beispiele hierfür sind im Bereich um Ismaning sowie Moosburg zu besichtigen. Zusätzlich muss jedoch auch die Reaktivierung der die Isar auf beiden Ufern begleitenden Auwaldbäche und kleineren Nebengewässer als Laichplatz und Kinderstube für Fische gelingen, da sich z.B. die inzwischen selten gewordenen Nasen nicht im Hauptlauf der Isar fortpflanzen.