- Startseite >>
- Flüsse und Seen >>
- Maßnahmen >>
- Wuerm Allach
Neuer Seitenarm der Würm in Allach
Mehr Platz für die Würm
Nach langer Planung und nur 6-wöchiger Bauzeit wurde am 23. Juni 2016 auf der Fläche des ehemaligen Sommerbads an der Eversbuschstraße in Allach ein rund 180 m langer neuer Seitenarm an der Würm geflutet. Die Regierung von Oberbayern, das Wasserwirtschaftsamt München und die Landeshauptstadt München führten gemeinsam den Durchstich zum Einleiten des Flusswassers in den neu geschaffenen Seitenarm durch.
Möglich wurde die Renaturierung der Würm in Allach, nachdem das ehemalige Sommerbad aufgegeben werden musste. Die dadurch frei gewordene Fläche schaffte die Vorrausetzung dafür, der Würm wieder ein Stück Naturnähe zurückzugeben. Diese Renaturierung ist auch gerade deshalb von Bedeutung, da entlang der Würm in der Stadt München nur noch an wenigen Stellen genügend Raum vorhanden ist, um dem Fluss wieder mehr Entwicklungsmöglichkeiten zu geben.
Ausführung und Gestaltung des neuen Seitenarms
Die Anlage des neuen Seitenarms ist Teil der Neugestaltung der Grünfläche an der Eversbuschstraße auf dem Gelände des ehemaligen Sommerbads und ein Gemeinschaftsprojekt der Landeshauptstadt München mit dem Wasserwirtschaftsamt München. So wird das Baureferat Gartenbau die an den Seitenarm angrenzenden Flächen wieder neu begrünen und weitere Gestaltungsmaßnahmen auf dem Gelände ausführen.
Die ursprüngliche Flusslandschaft als Vorbild
Die Würm war ursprünglich, vor ihrer Regulierung, ein kurven- und krümmungsreicher Fluss, der vor allem in der Breite große Variabilität aufwies. Im Würmbett befanden sich zahlreiche langgestreckte Inseln, die das Gewässerbett in zwei Arme teilten. Der naturgegebene Charakter der Würm war geprägt von einer Vielfalt an Strukturen und wechselnden Strömungsverhältnissen. An diesem Vorbild orientierte sich die Planung für den neuen Seitenarm. Durch entsprechende Modellierung von Gewässersohle und Ufer erhielt der neue Flusslauf neben einer schnell fließenden Gewässerstrecke auch eine Flachwasserzone mit ruhigeren Strömungsverhältnissen.
Mehr Naturnähe durch Strömungs- und Strukturvielfalt
Störsteine, eingebaute Wurzelstöcke und Baumstümpfe erhöhen die Vielfalt an Strukturen und schaffen kleinräumig unterschiedliche Verhältnisse, die insbesondere den für die Würm typischen Fischarten zu Gute kommen. Die vom neuen Seitenarm und „alter Würm“ umschlossene Insel bleibt der natürlichen Entwicklung überlassen. Hier können sich die für die Würmaue typischen Tier- und Pflanzenarten entwickeln und neuen Lebensraum finden.
Auch für den erholungssuchenden Menschen bietet die neue Flusslandschaft einen schönen Ort zum Verweilen. Während die Würm bisher in diesem Bereich im Verborgenen dahinfloss, ist sie nun wieder in ihrer ursprünglichen Vielfalt erlebbar. Insbesondere für Kinder wird die flache Uferzone mit den Sitzsteinen ein Anziehungspunkt sein.