Planung im Dialog - gemeinsam zum Ziel

 

1. Projektausrichtung

Die Inhalte aus den Themeninseln des 1. Amper-Forums bildeten die erste Diskussions-grundlage und dienten der ersten groben Ausrichtung der Themenschwerpunkte für das 2. Amper-Forum.

2. Arbeitsgruppen und interne Fachsitzungen; Konzeptentwicklung auf Grundlage übergeordneter Handlungsfelder

Die ersten Arbeitsgruppensitzungen hatten das Ziel, übergeordnete Handlungsfelder und damit die Bearbeitungsschwerpunkte für das Projekt festzulegen.

Die Arbeitsgruppen wurden gemäß den vier Projektbausteinen gebildet. Vorbereitend, wie auch aufbauend auf die 1. Arbeitsgruppensitzungen, finden seit Mitte Juli 2019 wasserwirt-schaftsinterne Fachsitzungen statt, die die Handlungsfelder aus den Arbeitsgruppensitzungen mittels grundlegender Zielformulierungen und der Bearbeitung einzelner Pilotabschnitte bearbeiten. Damit dienen die definierten Handlungsfelder aus den Arbeitsgruppen als interne Arbeitsgrundlage. Folgende Konzepte wurden daraufhin entwickelt:

Arbeitsgruppe und interne Fachsitzung „Fluss & Aue“:

  • Altgewässerkonzept
  • Überlegungen zur Flächen-/ Auenentwicklung (Schwerpunkt auf Dialogen)

Arbeitsgruppe und interne Fachsitzung „Hochwasserschutz“:

  • Hochwasserrückhaltekonzept

Arbeitsgruppe und interne Fachsitzung „Wasserkraft“:

  • Sedimentmanagementkonzept
  • Gemeinsame Festlegungen zu Mindestwasser und Durchgängigkeit in der internen Fachsitzung

Interne Fachsitzung „Freizeit & Erholung“:

  • Gewässererlebniskonzept

Nähere Informationen zu den einzelnen Konzepten:

Altgewässerkonzept:

Das Altgewässerkonzept hat zum Ziel, mögliche Maßnahmen für einzelne Altgewässer entlang der gesamten Amper festzulegen. Hierbei besteht die Gewässermorphologie, durch Maßnahmen zur Verbesserung der Quervernetzung (Fluss und Aue) und Laufreaktivierung (Reaktivierung des historischen Flusslaufes).

Überlegungen zur Flächen-/ Auenentwicklung

Der Fokus liegt hier auf dem Dialog mit Vertretern aus Landwirtschaft, Naturschutz und Kommunen. Das Ziel ist die Entwicklung gemeinsamer Vorstellungen zu naturnahen Flä-chenentwicklungen in der Flussaue.

Hochwasserrückhaltekonzept:

DasHochwasserrückhaltekonzept umfasst die Berechnung bestehender Schutzgrade der Sommerdeiche im Landkreis Freising. Diese zum Schutz landwirtschaftlicher Flächen errichteten Anlagen, werden auf ihren aktuellen Schutzgrad untersucht und potentielle Abschnitte für eine mögliche Auflassung zur Wiedergewinnung natürlicher Rückhalteflächen identifiziert. Dabei wird der bestehende Schutz für Siedlung und Infrastruktur für ein HQ100 (=Hochwasserereignis, das statistisch alle 100 Jahre auftritt) berücksichtigt.

Sedimentmanagementkonzept:

Das Ziel des Sedimentmanagements ist die Regulierung des Sedimenthaushalts. Die natürliche Sedimentlieferung ist aktuell durch die Querbauwerke und befestigen Ufer entlang der gesamten Amper eingeschränkt. In einem ersten Teil wurden hierfür Veränderungen in den Querprofilen entlang der gesamten Amper für den Zeitraum 1979-2017 untersucht. Aktuell wird, aufbauend auf diesen Auswertungen, eine Untersuchung zu Stauraumspülungen und deren Anwendbarkeit auf die Amper durchgeführt. Daneben werden für eine möglichst umfassende Datengrundlage die Wasserkraft-Betreiber miteinbezogen. Anschließend wird das Sedimentmanagementkonzept für die Anwendung mit den Wasserkraftbetreibern auf alle Projektabschnitte übertragen.

Gewässererlebniskonzept:

Zum Baustein Freizeit und Erholung wurde keine Arbeitsgruppe gebildet. Hierfür wurden erstmals ortsspezifisch Maßnahmen mit den einzelnen Städten/ Kommunen in städtisch geprägten Abschnitten entwickelt. Im weiteren Projektverlauf wurden diese in der internen Fachsitzung Freizeit & Erholung um Maßnahmen in frei fließenden Gewässerstrecken erweitert. Für die bedarfsgerechte Umsetzung werden diese abschließend mit den Anliegergemeinden abgestimmt.

Teil I: Maßnahmen für die Gewässererlebbarkeit in städtisch geprägten Abschnitten:

  • Gemeinsame Planung mit der jeweiligen Stadt/ Kommune in Abschnitten mit dem Handlungsschwerpunkt „städtisch geprägt“ in PA 2, PA 5, PA 6, PA 10.

Teil II: Maßnahmen für die Gewässererlebbarkeit in frei fließenden und Wasserkraft geprägten Abschnitten (Ausleitungsstrecken)

  • Prüfung der Eignung ergänzender Maßnahmen für die Gewässererlebbarkeit außerhalb städtisch geprägter Abschnitte, im Zuge gewässerökologischer und - struktureller Maßnahmen.

 

Projektbeteiligung:

Die Beteiligung im Projekt gliedert sich wie folgt:

1. Arbeitsgruppen

Festlegung und Weiterentwicklung von übergeordneten Handlungsfeldern

Diese wurden gemäß den vier Projektbausteinen gebildet. Zum Baustein Freizeit und Erholung wurde keine Arbeitsgruppe gebildet. Hierfür sollen ortsspezifische Maßnahmen mit den einzelnen Städten/ Kommunen entwickelt werden. Die definierten Handlungsfelder aus den ersten Arbeitsgruppensitzungen sind wegweisend für die anstehenden Planungen in den Projektabschnitten. Anhand dieser werden übergeordnete Konzepte in den einzelnen Arbeitsgruppen weiterentwickelt.

  • Arbeitsgruppe Fluss und Aue
  • Arbeitsgruppe Hochwasserschutz
  • Arbeitsgruppe Wasserkraft

2. Projektabschnitte

Abschnittsbezogene Planung

Da sich je nach Nutzungsverhältnissen durch den Menschen die einzelnen Gewässerabschnitte unterscheiden, weisen diese eine unterschiedliche hydromorphologische Charakteristik hinsichtlich Abflusscharakteristik, Gewässerstruktur und Durchgängigkeit auf. Auf Grundlage dessen, wurde die gesamte Amper unter nachfolgenden Kriterien in 20 Projektabschnitte eingeteilt.

  • frei fließend
  • städtisch geprägt
  • Wasserkraft geprägt

In den frei fließenden Abschnitten weist die Amper ein im Längsverlauf ungestörtes Fließverhalten auf. Der Verlauf ist nicht durch Querbauwerke eingeschränkt. Die Quervernetzung von Fluss und Aue ist weniger beeinflusst als der Verlauf, der durch Bebauung und Wasserkraftwerke geprägt ist. Hier liegt der Fokus somit auch auf einer gezielt stärkeren Wiedervernetzung des Flusses und seines (hochwasserbeeinflussten) angrenzenden Vorlands.

Entwicklungsziele Bild vergrössern Darstellung der definierten Handlungssfelder der AG Fluss und Aue

Entwicklungsziele Bild vergrössern Darstellung der definierten Handlungsfelder der AG Hochwasser

In den beeinflussten Strecken ist die Amper durch Bebauung und die Nutzung der Wasserkraft in ihrem natürlichen Fließverhalten eingeschränkt. In den Bereichen mit urbaner Prägung ist vor allem die Vernetzung des Flusses mit der Aue nachhaltig beeinflusst; in Abschnitten mit Wasserkraftnutzung ist die Durchgängigkeit und das natürliche Abflussverhalten des Flusses selbst sowie auch die Verbindung zum angrenzenden Vorland durch Stauhaltungsdämme eingeschränkt.

Entwicklungsziele Bild vergrössern Darstellung der definierten Handlungsfelder der AG Wasserkraft

Da für den Baustein Freizeit und Erholung keine Arbeitsgruppe besteht, wurden hierfür auch keine übergeordneten Handlungsfelder definiert.