Hochwasserschutzprogramm Isar 2020

Bauabschnitt 15

Die Deiche der Isar im Bereich des Vorhabens erfüllen die Anforderungen der DIN 19712 nach Ausbaugrad, Standsicherheit und Erschließung nur unzureichend. Nach umfangreichen Untersuchungen wurde festgestellt, dass die Deiche in Teilbereichen nicht ausreichend hoch sind, die Standsicherheit bei einem Bemessungshochwasser nicht gegeben ist, in ihrem Aufbau nicht den geltenden bautechnischen Vorschriften (DIN 19712) entsprechen, über keine ausreichende Erschließung mit Verteidigungs- und Unterhaltungswegen und nur über eine mangelhafte Anbindung an das öffentliche Wegenetz verfügen. Daraus ergibt sich, dass die Deiche zu sanieren sind. Größtenteils soll ein zurückversetzter, neuer Deich errichtet werden. Nach WHG §77 sollen frühere Überschwemmungsgebiete, die als Rückhalteflächen geeignet sind, so weit wie möglich wieder hergestellt werden, wenn überwiegende Gründe des Wohls der Allgemeinheit dem nicht entgegenstehen.

Lageplan zu Bauabschnitt 15 Bild vergrössern Lageplan zu Bauabschnitt 15

Im Bereich des „BA 15“ an der Mittleren Isar sollen rund 300 Hektar ehemalige Überschwemmungsflächen wieder ihre Funktion als Rückhalteflächen erhalten. Durch die Rückverlegung können die Eingriffe in das FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat) gegenüber einer Sanierung auf Bestand deutlich reduziert werden. Mit dem Bauabschnitt 15 sollen vorhandene sanierungsbedürftige Deichstrecken rückverlegt bzw. saniert werden. Die Bestandsdeiche werden an definierten Stellen geöffnet.

Die Maßnahme unterteilt sich in drei Bauabschnitte (BA15 ac sowie BA 15 b). Im Abschnitt a, am rechtsseitigen Isarufer sollen die Deiche größtenteils rückverlegt werden. Nur im Norden und Süden sind Sanierungen von Teilstücken bestehender Deiche geplant. Ebenfalls sind im Süden Rückverlegungen an die B11 am linksseitigen Isarufer, im Bereich des Bauabschnitts 15b, vorgesehen. Im Bereich der Bebauung von Mintraching werden bestehende Deiche saniert. Im Bauabschnitt 15c, ebenfalls am linksseitigen Isarufer, soll der Deich auf gesamter Länge rückverlegt werden. Durch die Sanierung bzw. Rückverlegung der beiden Deiche werden bebaute Bereiche von Mintraching (Grüneck) und Dietersheim auf der linken Seite sowie Hallbergmoos und Erching auf der rechten Seite vor dem Bemessungshochwasser geschützt. Es werden so weit wie möglich frühere Überschwemmungsgebiete wieder hergestellt.

Aktueller Projektstatus (Stand: Juli 2018)

  • Bauabschnitt 15ac: In Planung
  • Bauabschnitt 15b: Im Wasserrechtsverfahren

Bauabschnitt 15b

Das Teilprojekt BA 15b bei Mintraching sieht eine Kombination aus einer Deichsanierung und einem Deichneubau vor. Der Deichneubau soll dabei zurückverlegt werden, um das frühere, natürliche Überschwemmungsgebiet der Isar wiederherzustellen. Im Rahmen dieser Maßnahme werden Grundstücke für die Aufstandsfläche des Deichs und einen Deichhinterweg benötigt. Daher wollen wir Sie vorab über den geplanten Deichverlauf und das zukünftige Überschwemmungsgebiet informieren.

Deichsanierung Plan 2 Bild vergrössern Deichsanierung Plan 2
Deichrückverlegung Bild vergrössern Deichrückverlegung
Deichsanierung HQ 50 Bild vergrössern Deichsanierung HQ 50

Die Maßnahme ist zudem Teil des Nationalen Hochwasserschutzprogramms (NHWSP) des Bundes und wird zu 60% mit Bundesmitteln gefördert: Nach den verheerenden Hochwassern im Juni 2013 im Elbe- und Donaugebiet beschloss die Umweltministerkonferenz die Erarbeitung eines Nationalen Hochwasserschutzprogramms (NHWSP) unter Koordinierung des Bundes. Dieses Programm wurde am 24. Oktober 2014 beschlossen. Bundesweit vordringliche, überregional wirksame Maßnahmen für den Hochwasserschutz werden im Rahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogramms finanziert. Das NHWSP enthält Deichrückverlegungen, Projekte zur gesteuerten Hochwasserrückhaltung (z. B. Flutpolder) sowie Maßnahmen zur Beseitigung von Schwachstellen.

 

Kofinanzierung

Logos BMEL und BMU Mit Mitteln aus dem Sonderrahmenplan "Maßnahmen des präventiven Hochwasserschutzes" der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes zur Umsetzung des Nationalen Hochwasserschutzprogramms (NHWSP)