Hochwasserschutzprogramm Isar 2020

Deichsanierung Moosburg und Niederhummel

Bauabschnitt 05a: Deichsanierung Moosburg

Lageplan zu Bauabschnitt 7 Bild vergrössern Lageplan zu Bauabschnitt 5

Im Jahre 2008 wurde mit dem Neubau des Deichs vom Wasserwerk Moosburg bis zum Sportflugplatz Kippe für den Stadtbereich Moosburg-Bonau die letzte Schwachstelle im Deichsystem der Isar beseitigt. Dabei wurde der vorhandene Rücklaufdeich entlang des Eschlbachs ersetzt. Der neue Deich fängt die von Oberhummel bis Moosburg, hinter dem Isardeich ablaufenden Sickermengen ab und drängt sie in die Isar zurück. Das neu errichtete Mühlbachwehr (Siel) dient als Verschlussorgan an der Querstelle, an welcher die neue Deichstrecke über den Moosburger Mühlbach führt. Bei Hochwasser kann die Durchflussöffnung für den Mühlbach geschlossen werden. Der neugebaute Zweizonendeich wurde – wie der Name bereits vermuten lässt - aus zwei verschiedenen Materialien geschüttet. Die auf der Hochwasserseite liegende Böschung wurde dabei mit einer relativ dichten Mischung aus Kies, Sand und Lehm geschüttet und verdichtet, während der eigentliche Deichkörper aus relativ wasserdurchlässigen Material (Kies-Sand-Gemisch) aufgebaut wurde. Diese Bauweise hat sich bewährt und ist unempfindlich gegen Beschädigungen. Träger der 2008 abgeschlossenen Maßnahme im Bauabschnitt 05a ist der Freistaat Bayern, wobei die Stadt Moosburg einen Teil der Kosten tragen musste und eine Bezuschussung durch die EU erfolgte.

Mühlbachschütz Bild vergrössern Mühlbachschütz

Bauabschnitt 05b: Deichsanierung Niederhummel (fertig gestellt)

Zum Schutz des Ortsteils Niederhummel wurde der bestehende Damm im Bauabschnitt 05b über 3 Jahre von 2012 bis 2014 saniert.
Die Sanierung (Wiederherstellung der Standfestigkeit) erfolgte mit einer Spundwand. Aufgrund der zu geringen Tragfähigkeit des Deichkörpers konnte die Stahlspundwand jedoch nicht auf ganzer Strecke von der Deichkrone aus eingebracht werden. Deshalb musste auf Teilstrecken ein Spezialbagger die Spundbohlen zusammen mit dem Rüttler auf die Deichkrone heben, um sie von dort aus einrütteln zu können. Teilweise musste die Deichkrone geringfügig erhöht werden.
Mit dieser Sanierungsmethode konnten großflächige Rodungen und der Totalverlust der zum Teil schützenswerten Deichböschungen vermieden werden, die im Falle einer konventionellen Sanierung zwangsläufig unvermeidbar gewesen wären. Insgesamt wurden knapp 16.600 Quadratmeter Spundwand in den Deich eingebracht. Die Baukosten beliefen sich für diese Abschnitt auf ca. 2.200.000 Euro, welche vom Freistaat Bayern getragen wurden.

Deichsanierung Niederhummel Bild vergrössern Deichsanierung Niederhummel

Bauabschnitt 05c: Deichauflassung vor Moosburg - Grünseiboldsdorf (in Planung)

Die Deichstrecke von Niederhummel bis Moosburg entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Dies wurde beim Augusthochwasser 2005 deutlich, bei welchem der Deich gerade noch gehalten werden konnte. Da die jetzige Deichstrecke das Hochwasser auch vom Isarauwald zurückhält, welcher dadurch seine Funktion als spezieller von regelmäßigen Überflutungen geprägten Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten nicht gerecht werden kann, sollen Deichstrecken aufgelassen und zusätzlich Retentionsraum für Hochwasser gewonnen werden. Dabei wird eine Komplettauflassung des Deichs (teilweise auch Rückbau) auf einer Länge von ca. 4 km mit zusätzlichen Ausbaumaßnahmen angestrebt.

Hierzu zählen die Sanierung eines Deichteilstücks auf 800 m Länge zum Schutz von Niederhummel, der Bau eines neuen Rücklaufdeichs zum Schutz von Grünseiboldsdorf und die Umspundung der Schutzzone II des Wasserschutzgebiets Moosburg. Darüber hinaus soll die Binnenentwässerung beim Bauabschnitt 05a angepasst werden. Die Gesamtkosten des Vorhabens müssen noch ermittelt werden.

Die Maßnahme ist Teil des Nationalen Hochwasserschutzprogramms (NHWSP) des Bundes und wird zu 60% mit Bundesmitteln gefördert: Nach den verheerenden Hochwassern im Juni 2013 im Elbe- und Donaugebiet beschloss die Umweltministerkonferenz die Erarbeitung eines Nationalen Hochwasserschutzprogramms (NHWSP) unter Koordinierung des Bundes. Dieses Programm wurde am 24. Oktober 2014 beschlossen. Bundesweit vordringliche, überregional wirksame Maßnahmen für den Hochwasserschutz werden im Rahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogramms finanziert. Das NHWSP enthält Deichrückverlegungen, Projekte zur gesteuerten Hochwasserrückhaltung (z. B. Flutpolder) sowie Maßnahmen zur Beseitigung von Schwachstellen.

Deichsanierung Niederhummel Bild vergrössern Uferrückbau und Zulassung eigendynamischer Entwicklungen

Kofinanzierung

Logos BMEL und BMU Mit Mitteln aus dem Sonderrahmenplan "Maßnahmen des präventiven Hochwasserschutzes" der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes zur Umsetzung des Nationalen Hochwasserschutzprogramms (NHWSP)