Verlegung der Glonn bei Egenhofen, Landkreis Fürstenfeldbruck

Projektstand:

Am 21.03.2023 fand eine Bürgerinformationsveranstaltung im Rathaus Egenhofen statt. An diesem Abend wurde die aktuelle Planung durch das Ingenieurbüro und das Wasserwirtschaftsamt München vorgestellt.

Nähere Informationen finden Sie hier:

Projektanlass und Planung

Bei Egenhofen befindet sich in der Glonn ein 1,3 Meter hoher Absturz. Dieser unterbricht die natürlichen Wanderbewegungen der Gewässerorganismen, u.a. der Fische. Zusätzlich ist die Glonn in diesem Bereich durch hohe Schwebstofffrachten belastet und weist ein kanalartiges Gerinne mit geringer Breiten-, Strömungs- und Tiefenvarianz auf. Daher ist der ökologische Zustand (nach Bewertung der EG-Wasserrahmenrichtlinie) nur unbefriedigend.


Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie fordert für alle natürlichen Gewässer in Europa den „guten ökologischen Zustand“. Aus diesem Grund werden Maßnahmen geplant, um die ökologische Situation der Glonn zu verbessern.

Die Doppelgleite in der Amper bei Palzing Bild vergrössern Handskizze zum geplanten zukünftigen Verlauf der Glonn bei Egenhofen. In der Querschnittsdarstellung unten links sind vorgesehene ökologische Struktureinbauten (Totholz und Steine) zu erkennen. Mit freundlicher Genehmigung von Werner Consult.

Maßnahmen und Ziele

Um den bestehenden Absturz zu umgehen, wird die Glonn über ein großzügig neu angelegtes Gerinne umgeleitet. Dieses neue Gerinne wertet die Glonn als Lebensraum auf, da es abwechslungs- und strukturreicher wird als der bestehende kanalartige Verlauf. Das Gefälle wird über niedrige Sohlschwellen abgebaut. Gewässerorganismen, insbesondere Fische, können sich somit in Zukunft ungehindert in der Glonn auf- und abwärts bewegen. Wichtige Teillebensräume wie Laichplätze, Unterstände und Winterquartiere werden wieder erreichbar. Bisher getrennte Populationen können sich wieder mischen, was zum Erhalt der genetischen Vielfalt und langfristig zum Arterhalt notwendig ist.

Neben der ökologischen Funktion soll auch die Erlebbarkeit der Glonn gefördert werden. Dafür wird am oberen Ende des Projektgebiets ein naturnaher Zugang zur Glonn errichtet.
Der bestehende Glonnverlauf wird zum großen Teil erhalten. Um ihn aufzuwerten wird er im Zuge der Baumaßnahmen zusätzlich entschlammt.

Die Baumaßnahmen werden durch die Flussmeisterstelle München des Wasserwirtschafts-amts durchgeführt. Geplanter Baubeginn ist der Winter 2023/24.