Wiedervernässung des Ampermooses
Information zum Vorhaben
Das Ampermoos ist ein ca. 550 ha großes Verlandungsmoor. Der naturschutzfachliche Schutzstatus zeigt die hohe Bedeutsamkeit: Auf Landesebene als Naturschutzgebiet, auf EU-Ebene als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) und Vogelschutzgebiet (Special Protection Area), sowie auf internationaler Ebene als Teil des Ramsar-Gebiets „Ammersee“.
In den vergangenen Jahrzehnten ist der Grundwasserstand im Gebiet abgesunken und die Standortbedingungen im Moos haben sich dadurch verschlechtert. Durch die zunehmende Austrocknung breiten sich sogenannte Allerweltsarten (Ubiquisten) und Neophyten aus und verdrängen die hochspezialisierte Niedermoorflora. Dies hat negative Auswirkungen auf die daran angepasste Tierwelt. Der Pflege- und Entwicklungsplan für das Ampermoos empfiehlt deshalb als wichtigste Maßnahme dessen Wiedervernässung. Als wirkungsvolle Maßnahme wurde die Anhebung des Wasserstandes der Amper bei Grafrath vorgeschlagen.
Diese Handlungsempfehlung wurde in Form einer Sohlschwelle in der Amper umgesetzt. Der Wasserstand der Amper wird an dieser Stelle um ca. 40 cm angehoben. Die Maßnahme wurde nach langjähriger Planung im Jahr 2013 fertiggestellt. Sie trägt zur Anhebung des Grundwasserspiegels im Gebiet bei und soll so die Lebensraumbedingungen für die heimische Tier- und Pflanzenwelt verbessern.
Entwicklung der Grundwasserstände im Ampermoos seit dem Bau der Sohlrampe
Mit dem Bau der rauen Sohlrampe in Grafrath wurden zahlreiche Messinstrumente errichtet, um die Auswirkungen des Vorhabens auswerten zu können.
Für die Amper wurde ein Oberflächengewässerpegel und innerhalb des Ampermooses zahlreiche Grundwassermessstellen errichtet. Die Ergebnisse zeigen, dass die für den Aufstauzustand errechneten Wasserstände eingehalten werden. Gleichzeitig führt der Aufstau der Amper zu keinen Aufhöhungen der Grundwasserstände außerhalb des Ampermoos. Die Aufhöhung der Grundwasserstände innerhalb der ermittelten Auswirkungsgrenze stimmt sehr gut mit den prognostizierten Grundwasserständen des Grundwassermodelles überein. Auch für den MNQ-Fall (mittleres Niedrigwasser) haben sich die Grundwasserstände nach dem Bau der Sohlrampe erhöht.
Entwicklung von Flora und Fauna
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Die Entwicklung der Moorflächen wird durch naturschutzfachliche Kartierungen überprüft. Die klimatischen Veränderungen hin zu extremeren Trockenzeiten, höhere Temperaturen und zu häufigeren Starkregenereignissen wirken sich auch im Ampermoos auf die Tier- und Pflanzenwelt aus. Die Ergebnisse zeigen, dass der der Einbau der Schwelle die negativen klimatischen Faktoren abpuffert. Bisher lassen sich jedoch im Hinblick auf Vegetation und Fauna keine eindeutig positiven Entwicklungen feststellen. Für eine abschließende Einschätzung ist es derzeit zu früh.
Finanzierung
Die Wiedervernässung des Ampermooses wurde vom Bayerischen Umweltsministerium finanziert. Knapp die Hälfte der Kosten wurde von der europäischen Union kofinanziert. Die Gesamtkosten beliefen sich auf knapp 1,2 Mio Euro.