Hochwasserschutz FÜR GÜNDING (Lkr. Dachau)
Projekt-Information
- Gewässer: Maisach mit Bulachgraben, Gew. II. Ordnung
- Bemessungsabfluss HQ100 +Klimazuschlag 15%: 51,75 m³/s
- 2. Bauabschnitt (Baulos 2) läuft, 1. Baulos wurde im Januar 2024 fertiggestellt
- Notwendige Baumaßnahmen:
- Ausbau und Verbreiterung des Bulachgrabens (Baulos 1, fertiggestellt)
- Neubau einer Flutmulde (Bypass) kurz vor Einmündung des Bulachgrabens in den Amperkanal unterhalb des Wasserkraftwerks (Baulos 1, fertiggestellt)
- Neubau der Brücke an der St. Vitusstraße mit einer Verbreiterung des Brückenquerschnitts und einer Anpassung der Straße.
- Bau einer Mauer entlang des Sportplatzes bis zum Bulachgraben
- soweit erforderlich Bau von Pumpschächten zur Binnenentwässerung und Bau von Mauern entlang des ausgebauten Bulachgrabens
- Baukosten werden zu je 50 % von der Gemeinde Bergkirchen und dem Freistaat Bayern getragen
- Stand: August 2024
Planungsanlass und Hochwassersituation
Anfang Juni 2013 wurden große Teile des Ortsteils Günding der Gemeinde Bergkirchen vom Hochwasser der Maisach überflutet. Starkniederschläge zum Ende des kühlen und nassen Monats Mai führten zu extremen Hochwasserabflüssen und weiträumigen Überschwemmungen in Bayern. Dabei waren die Schäden in Günding, die durch das laut Statistik einmal in 100 Jahren auftretende Hochwasser dieser Größenordnung verursacht wurden, beträchtlich.
Der Bulachgraben, ein ursprünglich natürliches Gewässer wurde beim Bau des Wasserkraftwerks in der Maisach, der Feldl-Mühle, zu einem Hochwasserentlastungsgerinne ausgebaut. Um auch den maßgebenden Hochwasserabfluss eines hundertjährlichen Hochwassers schadlos in den Amperkanal abführen zu können, musste der Bulachgraben ausgebaut und erheblich verbreitert werden. Dadurch wird die Wasserspiegelhöhe gesenkt. Für die Baumaßnahme steht größtenteils öffentlicher Grund zur Verfügung.
Situation nach dem HochwasserEreignis Von Juni 2024
Mit dem Hochwasser Anfang Juni 2024 hatte die Maisach innerhalb von 11 Jahren wieder ein sogenanntes 100 jährliches Hochwasserereignis zu verzeichnen. Das aktuelle Hochwasser war am Pegel in Bergkirchen sogar noch stärker als das Jahrhunderthochwasser 2013. Die Schäden, die 2013 in Günding durch die Flutung einer ganzen Siedlung entstanden sind, konnten heuer durch die teilweise fertig gestellten Hochwasserschutzmaßnahmen vermieden werden. Durch die Aufweitung und Ertüchtigung des Bulachgrabens (Hochwasserabschlag in die Amper) war es gelungen, den Wasserstand so niedrig zu halten, dass größere Schäden in Günding vermieden werden konnten. Der großartige Einsatz der Feuerwehr und weiterer Hilfskräfte taten ihr Übriges, um Schäden wie 2013 zu vermeiden. Dennoch sind Schäden an der Bebauung zu verzeichnen. Wir gehen davon aus, dass bis Mitte 2025 die verbleibenden Schwachstellen im Hochwasserschutz in Günding mit der Fertigstellung des Hochwasserschutzprojektes beseitigt werden können.