Amper rhei
Projekt-Information
- Gewässer: Amper, Gewässer I. Ordnung
- Stand: September 2024
Das Projekt „Amper rhei“, was abgeleitet aus dem Griechischen so viel bedeutet wie „Amper fließe“, wurde vom bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz genehmigt. Projektstart war der 1. Dezember 2018.
Ein ganzheitliches Konzept für das zweitgrößte Gewässer in unserem Amtsgebiet
Projektziel
Ziel des Projektes ist die Erstellung eines ganzheitlichen Konzepts der Amper, das die Aspekte Naturschutz, Gewässerökologie, Wasserkraftnutzung und Hochwasserschutz berücksichtigt und verbindet. Das Gewässer und seine Auenlandschaft sollen neu belebt und aufgewertet, bestehende Lebensräume geschützt und neue erschlossen sowie die dynamische Eigenentwicklung gefördert werden.
Vision
Die Amper: Landschaftsprägender und erlebbarer Fluss mit naturnaher Gewässer- und Auendynamik, vielfältigem Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Hochwasserschutz für Siedlungen und Infrastruktur und naturverträglicher Nutzung des Wassers als nachhaltige Energiequelle.
Konzepte
Altgewässerkonzept
Die Altgewässer der Amper sind wichtiger Lebensraum für zahllose, teilweise streng geschützte Tier und Pflanzenarten. Zukünftige Maßnahmen zur Pflege und zum Erhalt sollen sich deshalb an den wertgebenden Arten orientieren. Die Untersuchung einiger Schlüsselarten läuft noch bis in den Herbst 2024. Anschließend werden weitere Maßnahmen erarbeitet.
Sedimentmanagementkonzept
Sedimente etwa Kies und Sand sind wichtige Bestandteile des Gewässerlebensraums. Lockere Kiesbänke dienen als Laichplätze für viele, zum Teil geschützte Flussfische, darunter Nase, Äsche, Bachforelle und Rapfen. Fehlt dem Fluss das nötige Sediment, werden auch die funktionierenden Laichplätze weniger. Außerdem tieft sich die Gewässersohle ein, so dass der Kontakt zwischen Aue und Amper weniger wird und langfristig die Grundwasserstände sinken. Im Sedimentmanagementkonzept wurden daher Möglichkeiten untersucht, für die Amper das benötigte Sediment wieder verfügbar zu machen.
Hochwasserrückhaltekonzept
Im Landkreis Freising wurden während der sogenannten Korrektion der Amper bis 1914 beiderseits Deiche errichtet. Das damalige Ziel war, die Wiesen und Felder vor häufigen Hochwassern insbesondere im Sommer zu schützen. Dadurch gingen auch große Hochwasserrückhalteflächen verloren. Das gesetzliche Ziel hat sich seitdem verändert. Heute sind nurmehr Siedlungen und Infrastruktur von hundertjährlichen Hochwassern zu schützen. Im Zuge dieses Konzepts werden die Deiche der Amper hinsichtlich ihrer Schutzwirkung und ihres Schutzgrades untersucht. Ziel hierbei ist, die Deiche, welche Siedlungen schützen zu erhalten und die nicht benötigten Deiche aufzulassen. So können ehemalige Rückhalteflächen wieder hergestellt werden.
Gewässererlebniskonzept
Wasserwirtschaftliche Maßnahmen haben oft einen Mehrwert für Freizeitnutzer, indem Sie die Amper naturnäher und erlebbarer machen. Ziel dieses Konzepts ist es, die Rahmenbedingungen aufzuzeigen unter denen das Gewässererlebnis bei Maßnahmen gezielt mitberücksichtigt werden kann.
Projektablauf und Beteiligung
Der Schutz unserer Gewässer ist ein wichtiges gesamtgesellschaftliches Thema. Aus diesem Grund ist eine konstruktive Zusammenarbeit aller Akteure hilfreich. Mit diesem Ziel wurde das erste Amper-Forum ins Leben gerufen.
In den Amper-Foren sollten im Dialog mit allen Beteiligten Lösungen für die Zukunft der Flusslandschaft Amper gefunden werden. Einzelthemen wurden in kleineren Arbeitsgruppen mit den jeweils Beteiligten und Betroffenen behandelt.
Nach dem 1. Amper-Forum (22.02.2018) wurde aus den Beiträgen der Themeninseln und den gesetzlichen Zielen eine Vision für die Amper entworfen
Dieser Entwurf wurde am Wasserwirtschaftsamt München erarbeitet und im Rahmen des 2. Amper-Forums (08.05.2019) mit den Interessenvertretern diskutiert und verabschiedet.
Während des 2. Amper-Forums wurde der Startschuss für die Arbeitsgruppen gegeben. Vertreter aus den Bereichen Naturschutz, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasserkraft, Kommunen, Fischerei, Wissenschaft und Freizeit und Erholung nahmen an den Arbeitsgruppen in 2019 teil.
Ziel dieser ersten Veranstaltungen war ein erstes Kennenlernen und die Schaffung einer Plattform für die weitere gemeinsame Bearbeitung des Projektes. Dabei wurden Handlungsfeldern, für das Projekt Amper rhei definiert.
Ansprechpartner Projekt Amper rhei:
Jan-Helge Pieper (E-Mail:jan-helge.pieper@wwa-m.bayern.de)